Füssener Heimatzeitung Nr. 170

70 Füssener Heimatzeitung Nr. 170 vom Februar 2019 / II Entartung der Lichtnutzung Die Lichtnutzung wird auf der Welt jedes Jahr um 6 % höher. Aus dem Weltraum ist unsere Erde auf der Nachtseite eine von Lichtadern durchzogene Kugel. In der Nacht sieht man bei be- wölktem Himmel schon aus der Ferne jede umliegende Ortschaft, da sich deren Beleuchtung in den Wolken widerspiegelt. Man findet in der Stadt kaumOrte, an denen es möglich ist, in den Himmel zu schauen und die Sterne zu ge- nießen. Denn die Straßen werden von überall bestrahlt und machen das Auge blind für die zarte Schönheit des Nachthimmels. Die Ära des künstlichen Lichts begann erst vor gut 150 Jahren, doch schon in dieser kurzen Zeit ist das Thema der Beleuchtung völlig entartet. Auswirkung auf den Menschen Die dauerhafte Beleuchtung in der Nacht wirkt sich auf zwei Ebe- Die Schattenseiten des Lichts Die Nacht, sie ist die Zeit der Tiefe, der Ruhe und des Mysteriums. Sie war schon immer Teil jeden Lebens. Tag und Nacht ist ein unendlicher Wandel, der schon immer die Welt durchzieht. Dieser Zyklus bestimmte seit jeher unser Leben. Jedes Wesen passte sich seit Beginn der Evolution an diesen Zyklus an. Doch heutzutage wird dieser Rhythmus drastisch gestört. Selbst in kleineren Gemeinden und Städten ist es schon auffällig, dass durchgehend jede Nacht die Straßenlichter brennen. Sieht man sich die Großstädte an, so wird das Ausmaß der Absurdität in der Nacht sichtbar. Milliarden Lichter vertreiben die Dunkelheit, doch dort wo die Nacht fehlt, da fehlt Lebensqualität. Ein Bericht von Jonathan Vorich Serie: Schutz für Mensch, Natur und Umwelt Lichtverschmutzung  Stefanie Suchy. Bild: Füssener Heimatzeitung

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